Kollateralschäden

2022, Kunststoffrohre, Muffen, grobe Sisalschnur, 100 x 165 cm

Kollateralschaden (Begleitschaden) als militärischer Fachbegriff:

„Ein in Kauf genommener Schaden zum Erreichen eines Zieles z.B. durch ungenauen oder überdimensionierten Waffeneinsatzes … oder auch: Verstümmelung oder Tötung von Zivilisten“. (Quelle: Wikipedia)

Die Installation beschäftigt sich mit dem Thema Krieg. Sie besteht aus Rohren, Muffen und grober Sisalschnur. An dieser sind blaue und gelbe Rohre mit Hilfe eines sog. Henkers-Knoten (wie man ihn z.B. aus Westernfilmen kennt) befestigt - also bezeichnenderweise aufgehängt.

Der Eindruck, dass es sich dabei um Menschen handeln könnte soll durch die Verwendung von schwarzen Muffen als „Kopf“ verstärkt werden. Die verschiedenen Rohrlängen sollen Menschen unterschiedlichen Alters oder Geschlechts symbolisieren.

Die dabei entstehende „Wellenbewegung“ der Rohre ist für mich die geschichtlich regelmäßig wiederkehrende menschliche Gewaltbereitschaft. Menschen werden immer Menschen töten.

Gräueltaten (Massengräber, gefolterte Menschen) wurden von der russischen Armee an der ukrainischen Bevölkerung (deshalb blaue und gelbe Rohre) verübt, so jedenfalls der Tenor der medialen Berichterstattung. Aber auch Gewaltakte von Ukrainern gegenüber der russischen Seite wurden angesprochen - deshalb wird das rote Rohr auch mit Henkers-Knoten aufgehängt.

Obwohl speziell der Ukraine-Krieg behandelt wird, ist dieser doch leider nur Stellvertreter für vergangene und zukünftige kriegerische Auseinandersetzungen.


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